Lara - Anna Pasternak

Seit ich weiß, dass dieses Buch eines Tages rauskommen wird, habe ich auf seine Erscheinung nur so hingefiebert. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 
Dr. Shiwago habe ich letzten Winter gelesen und schnell für mich entschieden, dass es das schwierigste und anspruchsvollste Buch war, welches ich je gelesen habe.
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch und darauf, etwas über Olga Iwinskaja, der Geliebten und Muse von Boris Pasternak, zu erfahren. Denn was ich beim Lesen von Dr. Shiwago noch nicht wusste - sie war seine Inspiration für Lara. Leider konzentriert sich der Roman mehr auf die Entstehung von Dr. Shiwago und beschäftigt sich mit dem Verfasser selbst. Wir erfahren wie sich Boris all die Jahre gefühlt hat, welche Schwierigkeiten er meistern musste, über seine dunklen Tage und nur wenig über seine Beziehung zu Olga. Obwohl diese es meiner Meinung nach so verdient hätte. Olga Iwinskaja nahm so viel in Kauf, weil sie Boris geliebt hat. Pasternak wurde verschont und anders als seine zeitgenössischen Dichter und Schriftsteller, nicht in ein Gefängnis gesteckt oder gar getötet. Stattdessen musste Olga leiden und wurde 2-mal inhaftiert. Ihre beiden Kinder lies sie bei ihrer Mutter zurück. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Wegen seiner kritischen Darstellung der Oktoberrevolution in der Sowjetunion dufte der Roman in Russland nicht herausgebracht werden. Erst 1988, 28 Jahre nach dem Tod von Boris, erschien es zum ersten Mal in Russland.

Der Roman wird mit Familienfotos von Boris Pasternak untermalt und man findet Zitate aus Dr. Shiwago wieder, die die Gefühle von Boris verstärkt wiedergeben sollen.
Ich hätte gerne mehr über Olga erfahren, mehr über ihre Gefühle. Die wenigen Kapitel, die der Liebesbeziehung von Olga gewidmet waren, haben mich berührt.
Wer sich für den Roman und die Geschichte von Boris Pasternak interessiert, wird dieses Buch trotz dessen mögen.